Denkmalschützer unterstützen das Kloster Preetz

Die Deutsche Stiftung Denkmalschutz (DSD) unterstützt die Neueindeckung der südlichen Dachflächen des Adeligen Klosters in Preetz im Landkreis Plön mit 25.000 Euro. Am Mittwoch, dem 20. August 2014 um 10.00 Uhr überbringt Winfried Rusch, Ortskurator Kiel der Deutschen Stiftung Denkmalschutz (DSD), den entsprechenden Fördervertrag im Beisein von Florian Blömer von Lotto Schleswig-Holstein vor Ort an Propst Eckhard Graf von Hahn. Bereits in den 1990er Jahren unterstützte die Denkmalstiftung das Adelige Kloster bei der Restaurierung der Bibliothek und der historischen Orgel mit insgesamt über 120.000 Euro.

Adeliges Kloster in Preetz, Orgelprospekt © Constanze Falke/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

Adeliges Kloster in Preetz, Orgelprospekt © Constanze Falke/Deutsche Stiftung Denkmalschutz

1211 gründete Graf Albert von Orlamünde in Preetz ein Benediktinerinnenkloster, das der Aufsicht des Lübecker Bischofs unterstellt war. In der Reformation wurde das Kloster in ein Evangelisches Adeliges Damenstift der Schleswig-Holsteinischen Ritterschaft umgewandelt. Die mittelalterliche Klausur wurde Mitte des 19. Jahrhunderts bis auf heutige Konventhaus abgerissen. Die dreischiffige gotische Stutzbasilika wurde von 1325 bis 1340 aus Backstein erbaut. Die Fassade mit den gotischen Maßwerkfenstern und Stützpfeilern ist relativ schlicht. Imposant dagegen ist das große, hoch aufragende Walmdach, das den äußeren Gesamteindruck dominiert.

Im Inneren sticht der hohe, lichte Chor hervor. Das Mittelschiff ist als Nonnenchor von den Seitenschiffen durch hohe Mauern abgetrennt. Dort hat sich bis heute die liturgische Raumordnung der ehemaligen Nonnenkirche von der Bauzeit bis zum Klassizismus erhalten. Die Seitenschiffe dienten als Laienkirche. Bedeutende Schnitzwerke in der Kirche sind Christus auf dem Palmesel aus der Zeit um 1300, Christus der Schmerzensmann aus dem 15. Jahrhundert. Auf das beginnende 16. Jahrhundert datiert das Ölbild der Gregorsmesse. Die bedeutende Renaissance-Orgel von 1573 stammt von dem Lübecker Orgelbauer Hans Köster. In der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts versetzte man das Instrument an die heutige Stelle auf den Emporen. Der außerordentliche Wert der Orgel, die namhafte Orgelbauer Norddeutschlands immer wieder erweitert haben, liegt darin, dass sich die verschiedenen Entwicklungsstufen bis heute gut erkennen lassen.

Im östlichen Gebäudeteil des zweigeschossigen Konventshauses wurde 1726 eine durch beide Geschosse geführte Bibliothek eingebaut, die einschließlich ihres gesamten, im wesentlichen barocken Buchbestandes in alter Aufstellung erhalten ist. Dadurch ist die Bibliothek eine besondere Rarität.

Schäden an der Dachdeckung und im Dachstuhl führten in den vergangenen Jahren dazu, dass Feuchtigkeit den Innenraum der Kirche an den Gewölbeecken und den Wänden schädigen konnte. Die Reparatur der Dachkonstruktion und die Neueindeckung der südlichen Dachfläche sollen nun weitere Schäden im Inneren der Kirche verhindern. Das Adelige Kloster gehört zu den über 150 Projekten, die die private Denkmalstiftung dank Spenden und Mittel der GlücksSpirale, der Rentenlotterie von Lotto, allein in Schleswig-Holstein fördern konnte.

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Preetz Journal