Die Preetzer Bilderbibel in der Klosterkirche

kloster2013

Im Sommer finden in der Klosterkirche zahlreiche klassische Konzerte statt.

Die Kirche des ehemaligen Benediktinerinnenklosters im Norden von Preetz, stammt aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts und ist ein prägendes Bauwerk der Schleswig-Holsteinischen Kirchengeschichte. Es wurde nach der Reformation in ein adeliges Damenstift umgewandelt.

Der für das Kircheninnere prägende Bauteil bildet der sogenannte „Nonnenchor“, ein ursprüglich gotisches, im Spätbarock überformtes Gestühl für 70 Nonnen. Ungewöhnlich und sich von anderen Nonnenklöstern in Deutschland abhebend, bildet dieser „Chorus“ den Kernraum der Kirche. An seiner südlichen und nördlichen Längsseite ist das Gestühl von einem tonnenförmigen Gewölbe überfangen. Die Rückwand des Gestühls ist aus Eichenholz und war ursprünglich mit einer Bemalung in Öl von der Hand des Meisters Peter aus der Zeit um 1490 ausgestaltet.

Die „Bilderbibel“

Diese Bemalung hat einen hohen Anspruch: Es handelt sich um insgesamt 139 Bilder, die in zwei Reihen übereinander angeordnet und durch Schriftbänder voneinander getrennt sind. Sie zeigen auf der Südseite Bilder und Texte aus dem Alten und Neuem Testament; auf der Nordseite alttestamentliche Zyklen und Bildnisse der Propheten, Apostel und Heiligen.

Unter der barocken Überarbeitung zeichnen sich partiell Teile der Erstbemalung aus dem 15. Jh. ab. Diese einmaligen Bilder aus der Bibel, im Hintergrund des Nonnengestühls, zeigen, daß umgehend gehandelt werden muß, damit eine Erhaltung des vor Jahrhunderten Erstellten der Nachwelt erhalten bleiben kann.

Otfried Kohl, Mitglied des Fördervereins: „Die Maßnahme zur Rettung der „Bilderbibel“ übersteigt die Möglichkeiten und Mittel des Klosters und der Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz e.V..“ Zwar werden regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen wie die Oldtimershow in der Vorwoche durchgeführt, doch die aufzubringende Summe ist erheblich: „Es geht um Kosten von deutlich mehr als einer viertel Millionen Euro. Zur Rettung dieser „Bilderbibel“ bedürfen wir der Unterstützung durch viele Spenderinnen und Spender. Dafür ist auch der kleinste Betrag willkommen“, wünscht er sich.

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