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Fördermittel für Dachsanierung der Klosterkirche Preetz bewilligt

KlosterkircheAn der Kirche des Adeligen Klosters Preetz (Kreis Plön) kann mit der dringend notwendigen Sanierung des Dachstuhls und Neueindeckung der südlichen Dachhälfte mit Tonhohlpfannen begonnen werden. In Vertretung des kurzfristig verhinderten Staatssekretärs Eberhard Schmidt-Elsaeßer übergab die zuständige Abteilungsleiterin im Kulturministerium, Susanne Bieler-Seelhoff, am 3. April einen Förderbescheid über 120.000 Euro aus Mitteln des Denkmalschutz-Sonderprogramms des Beauftragten der Bundesregierung für Kultur und Medien (BKM).

Die Baumaßnahme hat ein Gesamtvolumen von 300.000 Euro und teilt sich wie folgt auf:
BKM-Mittel aus dem Sonderprogramm I 120.000 Euro
Eigenmittel des Klosters 135.000 Euro
Deutsche Stiftung Denkmalschutz 25.000 Euro
Landesamt für Denkmalpflege 20.000 Euro

Das 1210 gegründete Kloster Preetz gilt als das bedeutendste der schleswig-holsteinischen Frauenklöster im Mittelalter. Die Stiftskirche des Adeligen Klosters zu Preetz von 1325-40 ist nach einheitlichem Plan als so genannte Stutzbasilika (dreischiffiger gestaffelter Querschnitt aber ohne durchfensterten Obergaden im Mittelschiff) errichtet worden und stellt damit eine Besonderheit unter den großen mittelalterlichen Kirchenbauten in Schleswig-Holstein dar, die gemeinhin einen basilikalen oder Hallenquerschnitt aufweisen. Der Dachstuhl wird auf um 1325 datiert und gilt damit als eine der ältesten Holzkonstruktionen in Schleswig-Holstein. Zusammen mit der Marcussen-Orgel, dem Nonnengestühl und der reichen Ausstattung mit Bildwerken aller Stilepochen ist die Preetzer Klosterkirche ein Kulturdenkmal von herausragendem baugeschichtlichem und kunstgeschichtlichem Wert. Sie wurde 1971 in das Denkmalbuch des Landes Schleswig-Holstein eingetragen.

Benefizkonzert in der Preetzer Klosterkirche

Erntedankplakat2013Die Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz lädt am Sonntag, 29. September, zum Erntedank-Benefizkonzert in die Klosterkirche ein und läutet damit den Abschluss der diesjährigen musikalischen Saison ein, gestaltet vom Preetzer Blasorchester. Der Erlös fließt in die Restaurierung der historischen Bilderbibel.

Von 16 bis 18 Uhr bieten die Musiker unter der Leitung von Bruno Wojke ein abwechslungsreiches Programm. Es erklingt klassische Musik aus mehreren Jahrhunderten. „Und auch der eine oder andere Solist wird zu hören sein“, kündigt Bruno Wojke an.

Das Blasorchester wurde 1951 als erstes Turnerjugend-Blasorchester Deutschlands gegründet und ist weit über die Grenzen Schleswig-Holsteins hinaus bekannt. Es gab mehrere Konzertreisen ins Ausland, unter anderem zweimal nach New York und Philadelphia, nach Südtirol, Schweden und Norwegen. Erschienen sind auch mehrere CDs. Besonderen Stellenwert hat die aktive Jugendarbeit. Jung und Alt aus drei Generationen musizieren gemeinsam.

In der Pause bieten die Klosterfreunde den neuen „Klostersecco“ an. Mit dem Erlös aus dieser Konzertveranstaltung wird die Restaurierung der einmaligen historischen Bilderbibel, die Szenen aus dem Alten und Neuen Testament darstellt, unterstützt.

Weitere Informationen

  • Der Eintritt kostet € 9,00 im Vorverkauf und an der Konzertkasse € 10,00.
  • Karten sind in den Preetzer Buchhandlungen erhältlich: Buchhandlung am Markt, Lange Brückstr. 1a, Tel. 04342-76790 Preetzer Bücherstube, Kirchenstr. 10, Tel.: 04342-889090.
  • Restkarten können an der Konzertkasse erworben werden.

Die Preetzer Bilderbibel in der Klosterkirche

kloster2013

Im Sommer finden in der Klosterkirche zahlreiche klassische Konzerte statt.

Die Kirche des ehemaligen Benediktinerinnenklosters im Norden von Preetz, stammt aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts und ist ein prägendes Bauwerk der Schleswig-Holsteinischen Kirchengeschichte. Es wurde nach der Reformation in ein adeliges Damenstift umgewandelt.

Der für das Kircheninnere prägende Bauteil bildet der sogenannte „Nonnenchor“, ein ursprüglich gotisches, im Spätbarock überformtes Gestühl für 70 Nonnen. Ungewöhnlich und sich von anderen Nonnenklöstern in Deutschland abhebend, bildet dieser „Chorus“ den Kernraum der Kirche. An seiner südlichen und nördlichen Längsseite ist das Gestühl von einem tonnenförmigen Gewölbe überfangen. Die Rückwand des Gestühls ist aus Eichenholz und war ursprünglich mit einer Bemalung in Öl von der Hand des Meisters Peter aus der Zeit um 1490 ausgestaltet.

Die „Bilderbibel“

Diese Bemalung hat einen hohen Anspruch: Es handelt sich um insgesamt 139 Bilder, die in zwei Reihen übereinander angeordnet und durch Schriftbänder voneinander getrennt sind. Sie zeigen auf der Südseite Bilder und Texte aus dem Alten und Neuem Testament; auf der Nordseite alttestamentliche Zyklen und Bildnisse der Propheten, Apostel und Heiligen.

Unter der barocken Überarbeitung zeichnen sich partiell Teile der Erstbemalung aus dem 15. Jh. ab. Diese einmaligen Bilder aus der Bibel, im Hintergrund des Nonnengestühls, zeigen, daß umgehend gehandelt werden muß, damit eine Erhaltung des vor Jahrhunderten Erstellten der Nachwelt erhalten bleiben kann.

Otfried Kohl, Mitglied des Fördervereins: „Die Maßnahme zur Rettung der „Bilderbibel“ übersteigt die Möglichkeiten und Mittel des Klosters und der Gesellschaft der Freunde des Klosters Preetz e.V..“ Zwar werden regelmäßig Konzerte und Veranstaltungen wie die Oldtimershow in der Vorwoche durchgeführt, doch die aufzubringende Summe ist erheblich: „Es geht um Kosten von deutlich mehr als einer viertel Millionen Euro. Zur Rettung dieser „Bilderbibel“ bedürfen wir der Unterstützung durch viele Spenderinnen und Spender. Dafür ist auch der kleinste Betrag willkommen“, wünscht er sich.