In Deutschland gibt es 7,5 Millionen Frauen und Männer, die Probleme mit dem Lesen und Schreiben haben. Davon leben alleine in Schleswig-Holstein 250.000 Analphabeten. Wer nicht richtig lesen und schreiben kann, wird im täglichen Leben von vielen Dingen ausgeschlossen, die für die Mitmenschen selbstverständlich sind. Nicht nur berufliche stoßen Analphabeten schnell an ihre Grenzen, auch in der Freizeit sind sie auf Hilfe angewiesen. Mit der Kampangne „Lesen macht das Leben leichter“ sollen Analphabeten besser unterstützt werden. Die Aktion wird vom Landesverband der Volkshochschulen (VHS) und den öffentlichen Bibliotheken im Land durchgeführt. Unterstützt werden diese dabei vom Sparkassen- und Giroverband.
Neben der Preetzer Bücherei bekommen 35 Büchereien in Schleswig-Holstein die Bücherkisten zur Verfügung gestellt. Diese können dann von Volkshochschulen, die Sprachlernkurse anbieten, genutzt werden. In der Box befinden sich 30 Titel, unter anderem bekannte Romane in leichter Sprache, Kochbücher und Lernmaterialien.
Ziel der Kampagne ist es, die Lesefähigkeit zu fördern und gleichzeitig das Bewusstsein und Verständnis für die Situation erwachsener funktionaler Analphabeten zu wecken. Funktionale Analphabeten sind in vielen Fällen in der Lage, einzelne Wörter oder sehr kurze Sätze zu entziffern, nicht aber einfache Texte, Arbeitsanweisungen oder Mitteilungen.
Die Kreis-VHS-Plön bietet seit 20 Jahren Alphabetisierungskurse an. Außerdem gibt es in Lütjenburg eine Gruppe und in Preetz zwei, die zurzeit von zehn Teilnehmern genutzt wird. Dort können sich die Betroffen treffen und sich in der Gruppe austauschen.