Der „Förderverein des THW in Preetz“ hat es sich zur Aufgabe gemacht, Bergungstauchergruppe des THW in Preetz aufzubauen und zu unterhalten. Bei der Finanzierung neuer Boote und Equipment gehen die Mitglieder jetzt moderne Wege und sammeln das Geld via Crowdfunding im Internet.
Im Herzen der Holsteinischen Schweiz gelegen, hat das Preetzer Umland nicht nur flächenmäßig große Anteile an den touristisch beliebten Wasserflächen der Plöner Seenplatte. Auch zahlreiche Kilometer Küstenlinie der Ostsee gehören zum Kreis Plön und somit zu ihrem direkten Einsatzraum. Aufgrund der Fülle von Wasser stellte der Ortsverband Preetz Mitte der neunziger Jahre eine Bergungstauchereinheit auf, welche sich ausschließlich aus Spenden und Mitgliedsbeiträgen finanziert. Auch wenn Rettungs- und Sucheinsätze nicht zu den ureigensten Aufgaben von Bergungstauchern zählen, so zeigte die Vergangenheit doch, dass die Taucher des THW Preetz immer wieder zu Wasserrettungs- und Unterstützungseinsätzen der Feuerwehren angefordert wurden, da im Kreis Plön keine alternative Tauchereinheit ganzjährig rund um die Uhr zur Verfügung steht. Leider ging es bei diesen Einsätzen wiederholt auch um die Suche und Bergung verunglückter Wassersportler. Aber auch über die Kreisgrenzen hinaus waren die Fähigkeiten des THW Preetz gefordert, so z.B. beim letzten Elbe Hochwasser 2013 im Bereich Lauenburg.
Die Bereithaltung der zu solchen Einsätzen notwendigen Tauchausrüstung und Arbeitsmittel kostet jährlich erhebliche Geldsummen, welche vom Förderverein des OV Preetz nur schwierig zu tragen sind. Einige Dinge lassen sich mit „Improvisationskunst, Aktionismus und Begeisterung für die Sache“ erreichen, für den Bereich des Bergungs- und Rettungstauchens kann dies aber nur sehr begrenzt gelten. Die Bergungstaucher verrichten ihren Dienst meist unter extremen Bedingungen mit Tiefe, Dunkelheit, Kälte, Stress und körperlicher Belastung. Gerade deshalb lassen sich Abstriche in Bezug auf die Sicherheit der eingesetzten Helfer nicht tolerieren. Hier ist qualitativ zuverlässiges und vorschriftenkonformes Material absolut notwendig, um Unfälle zu vermeiden. Der Förderverein trägt seit Jahren zuverlässig die laufenden Kosten für den Unterhalt, die Instandsetzung und Ausbildung, für größere Investitionen fehlt jedoch das Kapital. Eine größere Beschaffung steht nun jedoch leider unausweichlich bevor: Das bisherige Arbeitsboot und der dazu gehörige Bootstrailer sind altersbedingt nicht mehr einsetzbar. Zur Aufrechterhaltung der Einsatzbereitschaft muss schnellstmöglich – am besten noch vor Beginn der Wassersportsaison 2014 – geeigneter Ersatz beschafft werden.
Geeignet erscheint dafür das see- und allwettertaugliche Boot der Firma Pioner, Modell „Multi“. Der vorhandene Motor kann zum Glück weiterverwendet werden. Trotz allem wird ein komplett ausgerüstetes Arbeits-/Taucherboot mit Trailer rund 20.000€ kosten. Der Förderverein hat bereits 3000€ Rücklagen für dieses Projekt gebildet ist damit aber noch weit vom Ziel entfernt. Deshalb geht der Verein nun den immer populärer werdenden Weg, das Geld per „Crowdfunding“ zu sammeln.
Beim Crowdfunding wird Geld über das Internet gesammelt. Mit wenigen Klicks kann sich jeder über die Pläne und Ziele zum Beispiel von jungen Firmengründern informieren und entscheiden, ob und wieviel Geld er für dieses Projekt dazugeben möchte. Oft erhält der Spender dafür auch eine Gegenleistung. Wer zum Beispiel für die USA-Tournee der Münsteraner Band „Donots“ Geld spendete, erhielt im Gegenzug eine DVD, signierte T-Shirts oder Bilder. Um künstlerisch unabhängig zu bleiben, sammelten die Erfinder der TV-Serie „Stromberg“ das benötigte Geld für die Dreharbeiten bei ihren Fans im Internet und boten zum Beispiel Gastrollen oder die Nennung des Namens im Abspann (je nach gezahlter Summe). Bei anderen Aktionen können Anleger sogar mit einer Rendite rechnen. Im Fall des THW Preetz ist es möglich, die geleistete Spende steuerlich abzusetzen. Wer ger spenden, dabei jedoch unerkannt bleiben möchte, hat die Gelegenheit, anonym zu spenden.
Ein erster Schritt ist geschafft
Nach einigen Wochen hat der Förderverein inzwischen die ersten 250 Euro gesammelt und kann nun seinen Freunden und Förderern anbieten, selbst mit einer virtuellen Spendenaktion tätig zu werden. Zum Beispiel kann man den Link zur selbst angelegten Sammlung an eine Geburtstagseinladung anhängen – für diejenigen, die „schon alles haben“ und mit Grausen an ein Meer von Schnittblumen denken, eine gute Gelegenheit, das gesparte Geld einem guten Zweck zuzuführen.
Weitere Informationen
7. August 2015 um 11:29
In vielen Bereichen wird mittlerweile auf Crowdfunding zurückgegriffen. DIese Finanzierungsalternative bietet genau solchen Projekten eine große Chance und sollte deshalb auch weiterhin genutzt werden.