Im Bugenhagenhaus fand das dritte Treffen der Flüchtingshilfe Preetz statt. Das Treffen traf auf so große Resonanz, dass ein Umzug in den Gottesdienstraum nötig wurde, denn es waren ungefähr 100 interessierte Bürger und Bürgerinnen gekommen. Unter den Anwesenden befanden sich auch Astrid Schukat, Flüchtlingsbeauftragte und Erich Faehling, Propst, beide Kirchenkreises Plön- Segeberg. Faehling zeigte sich erfreut über dieses nachhaltige Signal zur Hilfsbereitschaft: „Gemeinsam lässt sich so viel Gutes bewirken.“
Bereits zu Beginn dieses Jahres hatten der damalige Bürgermeister der Stadt Preetz, Wolfgang Schneider und Pastor Christoph Pfeifer ein Betreuungskonzept zur Aufnahme und Begleitung von Flüchtlingen geordnet und zusammengestellt. Zu den Aufgabenbereichen gehören Wohnen, Sprache, Gesundheit, Arbeiten, Alltagsleben, Kultur und sonstige Einrichtungen sowie Beratungen. Verantwortliche und Ansprechpartner wurden von der Koordinatorin der AWO, Violetta Seelig-Kiss und Pastor Pfeifer gebeten, Auskunft zur aktuellen Lage zu geben. Auf diese Weise erhielten die Anwesenden einen Eindruck von dem, was derzeit an Hilfe und ehrenamtlichen Engagement bereits da ist und was weiterhin gebraucht wird.
Deutlich wurde, dass gelingende Flüchtlingshilfe von der Eigeninitiative der Kommune, den Wohlfahrtverbänden und Kirche einerseits und dem freiwilligen Engagement jedes einzelnen abhängig ist. So gelang es den Mitarbeitern der Preetzer Stadtverwaltung die bis heute eingetroffenen 91 Asylbewerber in Wohnungen unterzubringen, erklärte Tammo Warnke. Zelte oder Obdachlosenunterkünfte wären zurzeit nicht nötig, betonte Warnke. Wohnraum gäbe es gleichermaßen für Flüchtlinge wie für andere Hilfebedürftige, versicherte der Leiter des Ordnungsamtes. Pastor Pfeifer beglückwünschte die Verwaltung zu ihren Anstrengungen, die Flüchtlinge über die ganze Stadt verteilt in Wohnungen unterzubringen. Das trage zur Förderung von Begegnungen zwischen Bürgern und Asylsuchenden bei, lautete Pfeifers Einschätzung.
Konkrete Anlässe zur Begegnung schaffte Astrid Sörensen-Petersen bereits mit einem interkulturellen Fest im Haus der Diakonie. Nun plant Sörensen-Petersen, Verantwortliche für Alltagsleben und Kultur, ein Weihnachtsfest. Es soll am 5. Dezember stattfinden. Weiterhin stehen die Einrichtung eines internationalen Cafés an und eine Foto-Ausstellung im November im Haus der Diakonie sowie ein Kochkurs am 7. November ab 12.30 Uhr in der Schule am Hufenweg.
Priorität hat die Vermittlung von deutschen Sprachkenntnissen, betonten Berufsschullehrer Günter Neugebauer, Verantwortlicher für den Bereich Arbeit und Lutz Reinhardt (Verantwortlicher im Bereich Sprache). Hier benötigt die Initiative bezeihungsweise deren Aufgabenbereich Sprache dringend weitere Unterstützung durch Freiwillige, die sich zutrauen Deutsch als Fremdsprache zu vermitteln. Neugebauer begleitet momentan 50 junge Männer auf deren Weg in Anschlussberufe oder Praktika. Dafür sind gute Deutschkenntnisse unerlässlich. Wer Interesse hat, Sprachpate zu werden, der kann sich unter www.sprachpaten-preetz.de informieren und Kontakt aufnehmen.
Pastor Pfeifer informierte darüber hinaus von der Eröffnung eines weiteren Secondhandladens in der Gasstraße 25 neben der Ausgabestelle der Preetzer Tafel. Dieser Laden wird für eine begrenzte Zeit zur Entlastung des „Anziehungspunkt“ der Diakonie aufgemacht. Über die Art der Sachspenden, die dringend gebraucht werden, informieren Violetta Seelig-Kiss von der AWO und Pastor Pfeifer. Alle drei Anlaufstellen – Preetzer Tafel, Anziehungspunkt und Secondhandladen – werden ehrenamtlich geführt. Zur Verstärkung der Teams sind Freiwillige willkommen.
Wer gerne helfen möchte, kann sich an Violetta Seelig-Kiss Koordinatorin der AWO unter der Telefonnummer 0174/ 89 65 264 oder an Pastor Christoph Pfeifer unter der Nummer 04342/ 799 11 51 wenden.
Zumdem gibt es zwei Spendenkontos: Und zwar das der Kirchenkreisverwaltung Plön-Segeberg; Stichwort: Flüchtlingshilfe Preetz; BIC: NOLADE21KIE; IBAN: DE15 2105 0170 0020 0083 71 und das Spendenkonto der Stadt Preetz Stichwort: Sprachpaten; BIC: NOLADE21KIE; Förde Sparkasse; IBAN: DE70 2105 0170 0020 0073 81.