Von Fischbrötchen über Handtücher bis zum Eis am Stiel: Schon zum dritten Mal beraten Unternehmensgründer Schülerinnen und Schüler des Beruflichen Gymnasiums in Preetz. Es fing alles mit der Fragestellung an, wie man die Betriebswirtschaftslehre mehr praxisorientiert und schülernah unterrichten und zugleich die Medienkompetenz der Schülerinnen und Schüler des elften Jahrgangs der Fachrichtung „Business Management“ fördern könne.
Schnell konnte Stefan Timm, Lehrkraft am Beruflichen Gymnasium in Preetz, 2015 die passende Plattform finden: Das Online-Planspiel „Deutscher Gründerpreis für Schüler“. Hier wird ein Gründungsprozess von der Idee bis hin zum Business-Plan innerhalb von knapp vier Monaten durchlaufen. Betreut wird dieser Prozess durch die Lehrkraft und Unternehmenspaten, die sich die Schülerinnen und Schüler selbst suchen müssen.
Um einen gemeinsamen Startpunkt für das Projekt zu setzen, überlegte sich Stefan Timm, wie die Schüler am besten motiviert werden konnten: Im Januar 2015 wurde so Daniel Gieseler von der Fischbar in Kiel und im Jahr 2017 Florian Goecke von der Designagentur „Thinks“ mit dem Sporthandtuch „Towell+“, beide Teilnehmer an der VOX-Sendung „Die Höhle der Löwen“, für Kickoff-Veranstaltungen eingeladen. Zusammen mit der Wirtschaftsförderungsagentur Plön wurden den Schülerinnen und Schülern wichtige Tipps zum Thema „Unternehmensgründung“ gegeben, die sie auch in ihrem Gründungsprozess umsetzen konnten.
Auch in diesem Jahr sind wieder mehrere Schülerteams beim Online-Planspiel angemeldet. Seither kann das erlernte betriebswirtschaftliche Wissen angewendet werden. Für die „Kickoff-Veranstaltung“ am Beruflichen Gymnasium in Preetz am Montag, 29. Januar konnte Claudio Ferraro von der Speiseeismanufaktur „Packeis“ aus Kiel gewonnen werden, die Gründungserfahrungen an die potentiellen Gründer weiterzugeben.
Völliges Neuland war Eis für einen der beiden gelernten Tischler nicht. In seiner Eisdiele kam bei zahllosen Kaffegesprächen die Idee auf „Die Kugel muss an den Stiel.“ Die Idee wurde verinnerlicht, das Netz der Netze nach Maschinenherstellern durchsucht sowie ein Logo entworfen. Eiswissen und Räumlichkeiten waren ja bereits vorhanden. Die Idee verselbstständigte sich und es war klar: „Das isses! Wir machen´s!, Jetzt wird angePackt!“ und weil sich jeder ein Eis packen soll war der Name klar “Packeis”.
Anpacken müssen nun auch die Schülerinnen und Schüler mit den Tipps des Gründers, ein Unternehmen im Rahmen des Planspielwettbewerbs erfolgreich zu gründen. Ihre Lehrkraft ist diesbezüglich aber sehr zuversichtlich: „Wie schon die 150 Schülerinnen und Schüler in den Jahren zuvor, wird auch diese Lerngruppe die Insidertips gut umsetzen und „nebenbei“ Ihre Medienkompetenz schulen. Die „Kickoff-Veranstaltung“ ist in diesem Zusammenhang auch zu einem wesentlichen Baustein für die Motivation der Lernenden geworden.“
Neben dem Anreiz für die Schülerinnen und Schüler, unter 1.000 Teams an der bundesweiten Siegerehrung in Berlin teilzunehmen, erhält jede Teilnehmerin und jeder Teilnehmer ein Zertifikat, welches eine hervorragende Referenz für die Bewerbung um einen Ausbildungsplatz oder den späteren Berufseinstieg darstellt. Insgesamt soll so potenziellen Unternehmern Mut zur Selbständigkeit gemacht werden. Mit diesem Ziel setzt der Gründerpreis an der Basis an: bei den Gründerinnen und Gründern von morgen.